Heute morgen starb unser Freund AKRON.
Ich hatte in letzter Zeit viele Gespräche mit ihm, weil er eine
Krebsdiagnose hatte - aber keine Chemo oder OP wollte - und gehen wollte.
Er hat den Krebs als einen TEIL von sich selber gesehen, und fand es
falsch, dagegen anzukämpfen. Für ihn war die Zeit zu gehen jetzt richtig,
er wollte aber noch seine letzten Bücher zuende schreiben - diese
"Trillogie des Sterbens".
Wir haben noch viel über diese Themen gesprochen.
Gestorben ist er jetzt sehr plötzlich für uns an einer verschleppten
Grippe, die sich als schwere Lungenentzündung herausstellte. Zuletzt war
Patricia bei ihm im Krankenhaus - was ich sehr schön finde! Seine Bücher
hat er gerade noch zuende schreiben können, das war ihm wichtig.
Akron begann als Musiker, als Schlagzeuger der Rock Band Black Mess in
Bayern - war später auch eine kurze Zeit bei Amon Düül. Während der Zeit
von Black Mess predigte der Pfarrer von der Kanzel, der Teufel sei im Ort.
Als dann eine nackte Jungfrau gesucht wurde, um sie in einer öffentlichen
Aufführung zu kreuzigen, entzog man Akron als Schweizer Staatsbürger die
Arbeitserlaubnis in Deutschland.
Akron wurde als Schriftsteller bekannt, als er mit Banzhaf das Crowley
Tarot herausbrachte. Von da an brachte er regelmäßig weitere spirituelle
Bücher heraus: Astrologie, Tarots, das Unterwelttarot mit Giger, der sein
Freund wurde, den Dante, eine Reise durch die Unterwelt ... zuletzt auch
das Akronacle, ein Spiel, wo wie beim Familienstellen Symbole aufgestellt
werden auf einer Glasfläche, einmal für mich selber, einmal für einen
Partner - oder eine Entscheidungsfrage usw. Diese beiden Legungen werden
dann übereinandergelegt - geschaut was aufeinander liegt oder sich berührt
- und dann gedeutet.
Der magische Arbeitskreis um Akron - keine organisierte Loge, sondern ein
lockerer Verbund von Freunden, so wie bei den Hippies: man ist mal da, oder
nicht - nannte sich TEMPLUM BAPHOMAE. Da wurde viel magisches
experimentiert - im Kern ging es aber um SCHATTENARBEIT - bzw. um die
Frage:
was zwingt mich, zu sein, was ich bin.
Diese dunkle Thematik zog auch Satanisten an, aber die merkten bald, dass
es nicht um dunkle Beschwörungen oder um Anbetungen geht - sondern um
SELBSTERKENNTNIS auf einem ziemlichen Level.
Akron kam dann fälschlicherweise wieder in die Schlagzeilen, als jemand
seine Mutter umbrachte - und man bei ihm ein Buch von Akron fand und dass
er mal dort bei Akron gesehen worden sei. Nun - das Haus stand zu der Zeit
vielen offen, die kamen - und insbesondere oft wieder gingen, wenn sie
merkten, dass es nicht um ihre Phantasieprodukte und Ablenkungen ging -
sondern was sie selbst sind.
Und DAS wollen nicht viele sehen wollen.
Die virtuelle Zeit des Templum Baphomae Forums begann in NEW AEON CITY. Das
war eine virtuelle Stadt, kreiert vom Telema Orden in Bergen - wo alsbald
fast jeder magische Orden und viele Einzelpersonen vertreten waren - auch
wir!
Wild wurde es, als ein magischer Orden auf die krude Idee kam, seinen
Egregor (von Mitgliedern geladenen Gruppengeist) mit der Streitenergie von
Leuten zu füttern, die man aufeinanderhetzte. Akron und ich versuchten dann
immer, die Wogen zu glätten - das war wild und lehrreich. New Aeon City
ging ein, als die virtuelle Stadt wo groß wurde, dass sich in diesem
virtuellen Gebilde, wo erst jeder jeden kannte - man sich dann am Ende
wochenlang nicht mehr begegnete. Interessant, wie das Experiment an seiner
eigenen EXPANSION scheiterte. - Danach fusionierte Das Forum mit der
Magie-Com.
Ich kam hinzu, als Akron mit Lussia und Reini die Landscheide kauften, eine
ehemalige Pferdewechselstation von 1750 - das sollte ein magisches
Arbeitszentrum werden. Zu diesem Haus hatte ich immer eine ganz besondere
Beziehung - und es hatte auch eine wilde Entwicklung hinter sich.
Das mit dem magischen Kulturzentrum klappte wirtschaftlich nicht.
Dann sagte mir Akron eines Tages, ich solle mal kommen, einer Frau etwas
pendeln. Ich fragte, was sie beruflich macht - äh, Managerin - was managst
du denn - naja, ein Puff - aber ich habe dafür schon zwei Wochen aufgehört
zu koksen. Ich: ahh - ja! Akron meinte, das wären die neuen Mieter.
Zum Glück haten es die neuen Mieter nicht geschafft, die Landscheide ins
Rotlichtmilieu zu überführen. Aber ich finde, wir haben da viel gelernt,
und so war diese Zeit vielleicht notwendig.
VORHER hörte man oft in der okkulten Szene, Sexarbeit sei ein Beruf wie
jeder andere auch. Man müsse das moralisch NEUTRAL beurteilen. NACHHER habe
ich solches Neutralitätsgerede bei keinem von uns mehr gehört. Es war jetzt
klar, dass da einiges kaputt und schräg läuft - und einfach nicht stimmt.
Diese Gespräche: Sie: ich war in meiner Jugend mit einem Rocker zusammen -
wir sind dann mit Dynamitstangen los um eine Würstchenbude in die Luft zu
sprengen, wurden aber vorher verhaftet: Ich: Hey, weißt du eigentlich wie
FROH du sein kannst, dass man euch vorher verhaftet hat? Ihr hättet mit dem
Dynamit den ganzen Wohnblock in die Luft gesprengt ...
Nach dieser denkwürdigen Episode wurde versucht, die Landscheide als
Pension zu vermieten, was wirtschaftlich auch nicht klappte.
Akron zog sich dann von dem Landscheideprojekt zurück - inzwischen wohnen
dort junge Leute mit ihren Familien - und es fühlt sich kreativ und gut
dort an.
Mit Akron habe ich oft nachts ausgesuchte psychedelisch Rockmusik gehört -
auch bei meinem letzten Besuch, was mich im Nachhinein freut. Da war auch
Patricia dabei.
In den letzten langen Gesprächen am Telefon war es Akron wichtig, mir die
Idee verständlich zu machen, dass er den Krebs als einen Willensakt seines
GEISTES betrachten würde. Wenn Familie, Kinder von ihm abhängig wären, ware
das was anderes - aber so würde er es für falsch halten, es mit Chemo usw
aufzuhalten.
In den Gesprächen hatte ich viel zu pendeln - wir hatten so einiges noch
sensitiv ausgelotet und philosophiert.
Er ist nun früher gestorben als erwartet. Ich freue mich, dass Patricia
zuletzt bei ihm war!
Ich selber verspüre weder Verlust noch Trauer - vielmehr eine PRÄSENZ, die
mir jederzeit zugänglich ist. So ist es immer, wenn jemand stirbt.
Nach meinen Wahrnehmungen geht es ihm GUT! Und wenn man sagt: R.I.P. - dann
heißt dass bei Akron RUN IN PEACE - nicht rest in peace! Denn ein Akron
wird in geistigen Wellten NICHT rasten oder rosten - sondern SICH IN SEINEM
ELEMENT BEWEGEN!
Rasten kann man hier - in der Welt der Toten, wo unser Geist im Grabe des
Körpers eingesunken AUF EINER NIEDREIGEN FREQUENZ schläft. Rasten und
schlafen kann man besser hier in der Welt der TOTEN - wie es schon Jesus
sagte.
In der Welt der LEBENDEN - des Geistes - gibt es keinen Grund, zu rasten
oder zu schlafen.
Dies mal als eine andere Sichtweise. Mein Freund Peregrinus sagte dazu mal:
hach - hier geht es ja immer nur um Perspektiven - Sichweisen ...
Nun - das mit den PERSPEKTIVEN UND SICHTWEISEN hat ALBERT HOFFMANN bestimmt
auch gemerkt, als er erlebte, was er da KREIERT hatte!
Es sind bereits vier Freunde aus dem Kreis um Akron gestorben. Seine
Todesnachricht erhielt ich, als ich mich gerade zur Beerdigung meines
Patenonkels aufmachte. Kurz davor ist ein Freund aus dem Sauerland
gestorben - ebenfalls unerwartet an verschleppter Grippe mit
Lungenentzündung.
Ich merke, dass wir immer mehr bereit sind, ZU FLIEGEN. Und mal ehrlich:
was sollte uns hier auch halten, nach all diesen JAHREN DER
ERDENSCHWERE.
In diesem Sinne wünsche ich - und auch Akron - allen Zauberern,
Zauberinnen, Magiern, Hexen und Hexern einen
GUTEN FLUG -
merlYnn
[Editiert am 11/10/2017 um 20:21 von GeorgeTheMerlin]