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Incognitus   Beiträge: 74 Registriert: 4/2/2006 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 12/2/2008 um 20:45 |
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0 - Der Narr
Der Narr repräsentiert das ursprüngliche Bewusstsein. Er ist frei von
Konditionierungen, frei von Glauben und Vorstellungen und frei von
Charakter und Person.
Genau genommen verkörpert der Narr noch nicht einmal die Rolle des Narren.
Er ist frei von Zielen und Zweck. Für ihn ist Existenz ein ewiges Spiel.
Mayas Reich der ewigen Illusion ist sein Spielplatz. Unschuldig wie ein
Kind spielt er mit den Püppchen und Kulissen die durch den Rest der
Tarotkarten dargestellt werden.
Und genau so wie ein Kind vergisst er dabei seine wahre Natur und wird zu
den Püppchen mit denen er spielt. Aber im Gegensatz zu seinem
unvergänglichen Dasein vergehen all seine Spielsachen, müssen all seine
Puppen im Strom der Zeit verrotten.
Und wer erinnert sich nicht, wie schwer es in der Kindheit war ein gutes
Spiel aufzugeben. Waren wir gerade noch Indianer die sich erfolgreich gegen
eine Invasion der blöden Cowboys gewehrt hatten, mussten wir auf Kommando
wieder der kleine, brave Peter sein und unser Abendessen anständig mit
Messer und Gabel verspeisen. Das sorgte nicht selten für unglaubliche
Dramen mit Geheul und Hampelei.
Anfänglich probiert der Narr noch verschiedene Rollen aus, spielt mit ihnen
,wechselt sie wie seine Kleidung . Im Laufe der Zeit (und genaugenommen
gehört die Zeit schon zum Spiel - den der Narr selbst ist ohne Zeit) nimmt
die Verhaftung mit einer bestimmten Rolle zu - wir möchten lieber Indianer
als Cowboy sein. Jetzt wird aus Spiel bitterer Ernst. Der Narr hat seine
Unschuld verloren - oder treffender: er hat sie vergessen.
Die Regeln des Spiels, von ihm selbst aufgestellt, werden zum Karma des
Narren. Und der einzige Weg diesem Karma zu entkommen scheint darin zu
bestehen , das Spiel zum Ende zu bringen.
Aber da ist kein Ende des Spieles. Mögen sich die Schauplätze, Regeln und
Mitspieler auch beständig ändern, mögen Nebenschauplätze des Spiels ihren
Abschluss finden -
das Spiel selbst ist so zeitlos wie der Narr. Den für ihn wurde das Spiel
geschaffen - zu seiner ewigen Unterhaltung.
Der einzige Weg aus dem Spiel ist gar kein Weg. Alles was Weg ist findet
innerhalb des Spieles statt und führt uns nur tiefer in die Spielwelt. ‘In
Echt’ gibt es keine Wege, keine Ziele, keine Wahl. Einzig die Erkenntnis
ein Spiel zu spielen und darüber hinaus auch noch ein Narr zu sein führt
zur Befreiung.
Das Konzept des Narren, so wie wir ihm im Tarot begegnen enthält
unglaubliche Implikationen. Über die ihm zugeordnete Nichtzahl ‘Null’ wird
ihm ein ganz besonderer Platz innerhalb der Tarotkarten zuteil. Ähnlich der
Bedeutung der Null steht er nicht für ETWAS, sondern eben für NICHTS. Er
ist die fehlende Leerstelle, die mit unendlichen Möglichkeiten versehende
Leere. Er ist der Wind über den Wassern, die lebensspendende Kraft, der
Atem des Einen. Unsichtbar und ohne Substanz und doch die Wurzel und das
Fundament auf dem ALLES ruht.
ALLES kommt aus der LEERE.
ALLES geht in die LEERE.
So könnten wir auch sagen der Narr repräsentiert das ursprüngliche TAO.
Klingt TAO nicht schon auch irgendwie närrisch? Wie dem auch sei - lesen
wir bei Laozi nach, entdecken wir unseren Narren wieder. Das 42.Kapitel des
‘Tao te King’ beginnt wie folgt:
Tao gebar Eins.
Eins gebar Zwei.
Zwei gebar Drei.
Drei gebar die zahllosen Dinge.
Man könnte dies folgendermaßen in die Sprache des Tarot übersetzten:
Aus dem Narren wird der Magier.
Der Magier findet die Hohepriesterin.
Die Hohepriesterin wird, in Vereinigung mit dem Magier, zur Herrscherin.
Die Herrscherin gebiert die Welt.
Der Narr fällt aus seinem relativen Unschuldsuniversum. Den natürlichen
Impulsen die seinen Weg bisher bestimmt haben , setzt er einen, aus Nichts
geschaffenen Willen entgegen. Es entsteht Reibung und Hitze - der Magier
ist geboren. Aus der O hat sich die I hervorgetan. Und die Geburt der I
impliziert die Geburt der 2.
O - I = 2
Alles klar?
Die 2, die Hohepriesterin ist der unendliche Schoß der Imagination, das
nicht-Ich des Magiers - bereit seine imaginären Ergüsse zu empfangen und
auszubrüten.
Aus dieser ewigen Kopulation entsteht das dritte, die Herrscherin - Mutter
Natur.
Aus dem zarten Schleiern von Mayas Hohepriesterin und der Hitze des Magiers
wird etwas Handfestes. Die Herrscherin gebiert die Welt und alle Dinge in
ihr.
1 + 2 = 3
Das ist jetzt aber klar, oder?
Ist es nicht interessant das der 21.Trumpf im Tarot ’Die Welt’ ist.
Beim Kartenlegen hören wir selten von solchen Dingen. Und woran liegt das?
Weil wir alle schlafende Narren sind ,die das Spiel des Lebens spielen.
Und niemand will ein Spielverderber sein.
Wären wir ehrlich und würde es uns um das Erwachen gehen müssten wir uns
von allen Tarotkarten, außer dem Narren verabschieden.
Bei jeder Frage die wir dem Tarot stellen würden, könnten wir uns das
Mischen sparen. Es gäbe immer nur eine Antwort.
Nämlich diese:
Du Narr!
____________________ +*+eritis sicut Deus*+*
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Administrator   Beiträge: 1499 Registriert: 3/2/2006 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 16/2/2008 um 01:21 |
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Heheee - das ist ja ein sehr inspiriert inspirierender Text!
Ja - der Narr, schauen wir die Bilder der klassischen Decks an - erinnert
ja an Sätze wie
DER WEG IST DAS ZIEL.
Ein anderer Narr begegnet uns in einem Kinderlied:
Hänschen klein
ging allein
in die weite Welt hinein.
Allerdings wird dieser Narr durch die Sehnsuchts-Emotion seiner Mutter
ZURÜCKGERUFEN.
Ein anderer Narr ist Parcival aus der Dichtung von Eschenbach. SEINE Mutter
mit dem bezeichnenden Namen HERZELOYDE will nicht, daß ihr Sohn ein Ritter
wird, ihr Mann ist als berühmter Ritter umgekommen. Sie schottet ihren Sohn
sorgfältig von der Welt ab. Eines Tages sieht Parcival drei Ritter - und
jetzt will er auch Ritter werden und verläßt die Mutter. Er sieht sich
NICHT nach ihr um - und sieht daher nicht, wie sie hinter ihm tot
zusammenbricht - und nun beginnt sein WEG.
Den UNGEBUNDENEN Narren erreichen also ZWEI unterschiedliche Rufe - oder
Kräfte. Diese kann man bei einer Legung um den Narren SEHEN.
Einmal alle möglichen BINDUNGSKRÄFTE (der Gehängte) - die Eltern, die
Familie, kollektive und soziale Zugehörigkeitsfelder, auf der individuellen
Ebene unser Unbewußtes, oder unbewußte verdrängte Seelenanteile, die zur
Wiedervbereinigung rufen.
Die andere Kraft ist der Ruf nach einer INDIVIDUALITÄT, nach dem ICH BIN
das oder das. Dieser Ruf beginnt in der Kindheit - ich will Kapitän werden
oder Wissenschaftlerin oder Ritter - und feiert seine fröhlichen Urstände
in der Suche nach SELBSTDARSTELLUNG während der Pubertät. Das ist Parcival,
als er Ritter werden will - und dem Ruf nach SELBSTVERWIRKLICHUNG folgt.
Entweder in der Reflexion eines IDOLS (Mond) oder in einem angenommenen ICH
BIN (Sonne) oder in einer transzendentalen Auferstehung (der Tod)
Beide Kräfte stellen eine SPANNUNG dar - erstere stellen sich dem Ruf nach
Individualität entgegen - und bei Eschenbach stirbt Parcivals Mutter, als
er DIESEM Ruf nach Individualität (der Magier) folgt. Das Tarot beschreibt
nun alle möglichen Archetypen im Spannungsfeld dieser beiden Karten - um
sie ALLE zu überwinden mit der ersten und der letzten Karte.
Der NARR ist frei von allem - er ist NICHTS. Das Universum ist frei von
allem, es ist ALLES. Oder anders gesagt:
ICH BIN ALLES (das Universum) WEIL ICH NICHTS BIN (der Narr).
Anfang und Ende schließen einen Kreis, wo sowohl unbewußte Bindungskräfte
(die Herrscherin, der Hohepriester als Hüter der Tradition usw) als auch
der Ruf nach dem EGO (beginnend mit dem MAGIER) überwunden sind. Überwunden
aber nicht einfach durch eine individuelle Ablehnung oder Bewertung -
sonderin in einem Bewußten DURCHLEBEN und BEGEGNEN all dieser STATIONEN. So
besteht auch Pardivals Leben in einer endlosen Reihe aus BEGEGNUNGEN - und
jede BEGEGNUNG ist eine Station des Lernens.
Zum Schluß begegnet er seinem schwarzen BRUDER - und Licht und Schatten
suchen dann gemeinsam den Gral.
Alles ODER nichts als Lebenskampf wurde durch ERKENNTNIS überwunden - alles
UND nichts, als reines So-SEIN gewonnen.
Und dann fragt sich am Ende, ob das Tarotspiel ein Orakelwerkzeug in den
Händen eines Magiers ist - oder Spielkarten in den Händen eines Narren.
Aber hier haben wir im Tarot bereits schon die Metapher für das Leben
gewählt ...
liebe Grüße merlYnn
[Editiert am 16/2/2008 um 01:34 von GeorgeTheMerlin]
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Incognitus   Beiträge: 55 Registriert: 27/11/2003 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 17/2/2008 um 12:04 |
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Der Narr ist die Unschuld
Das Grenzlose
Das freie
Nur der der nicht Grenze und Gesetz kennt, kann darüber hinaus gehen udn
Dinge erbringen die ein begrenzter Verstand nciht für Möglich hält.
Der Begrnzte hält den Gedanken das alles möglich ist für Narrheit, weil er
ja "weiß" das es nur so oder so geht aber auf keinen Fall anders. Der
jedoch den der Begrenzte Narr schimpft, pfeift drauf wie es gehen SOLL, er
macht einfach wie es ihm in den Sinn kommt und erntet den Erfolg.
Somit ist eigentlich der Begrenzte der Wahre Narr da er sich in Grnezen
zwängen läßt, währen dder Narr der Wahrhafte ist der sich die Freiheit
nimmt Grenzenlos zu sein.
Der Narr ist dem Neugeborenen Kind dem KLeinen Würmchen gleich, das mit
großen Augen alles erforscht und alles für Möglich hält keine Grneze kennt.
Erst die erziehung zu Grenzen bringt es hinfort von der Freiheit alles zu
tun in die Grenzen des ICh die zwar individuum aber durch anerzogenen
Symboliken und Grenzen fixiert sind auf ein System in dessen Rahmen es sich
fortan nur noch bewegen kann.
Der grenzenlose wird zum Begrenzten aus dem Narr wird der Magier. Der zwar
immer noch forscht und die Welt betrachtet doch der akzeptiert hat was man
ihm Beibrachte.
Und das die Werte und Grenzen dieses Magiers sehr unterschiedlich sein
können weiß jeder, der sich die drei Magier des für Crowley entworfenen
decks schon mal gemeinsam betrachtet hat.
Im Endeffekt muß das Ziel jeden Magisch arbeitenden der Narr sein, den nur
in der Grenzenlosen Weite kann man alle Facetten der Welten erfassen und
erarbeiten.
Der Narr entspricht im endeffekt dem Nun er ist alles und nichts, nichts
hält ihn auf, alles steht ihm offen  ____________________ Xeper m djer Chabas
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Lux   Beiträge: 12 Registriert: 10/12/2008 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 12/12/2008 um 09:12 |
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Was mir hier ein wenig fehlt ist die Herkunft des Narren aus dem
mittelalterlichen Denken: Spaßmacher, Krüppel, Ausgestoßener usw.
Die Zuordnung als Anfangskarte stammt ja auch vom Golden Dawn. Levi, Papus
(und - wenn ich das jetzt recht im Kopf habe - auch Wirth) haben ihn
zwischen dem Gericht und der Welt eingeordnet = also nicht als Quell- und
Ursprungspunkt allen Geschaffenem
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Administrator   Beiträge: 105 Registriert: 20/2/2006 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 12/12/2008 um 12:23 |
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es gibt ein buch von agatha christie mit kurzgeschichten über den
"seltsamen mr. quin", der als letztendliche auflösung der harlekin ist-
christie assoziiert den harlekin mit dem tod. er besitzt eine eigene
straße, die "straße des harlekin" oder die "straße der liebenden",
kurvenreich, aber wunderschön, darauf gibt es nur ein verfallenes haus, und
die straße endet an einem abhang.
unterhalb des abhanges ist ein müllplatz.
mr quin arbeitet damit, daß er die gedanken eines menschen leitet und ihn
damit dazu bringt, "im namen der toten" aufträge zu erfüllen.
als er gefragt wird, warum die straße in einem müllplatz endet, sagt er:
zwischen all dem müll liegen aber auch wunderbare dinge verborgen.
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das sagt wikipedia:
Der Harlekin, von italienisch Arlecchino, der wiederum auf den noch älteren
altfranzösischen ((H)arlekin, (H)erlekin, (H)ellequin, Harlequin u.ä.) aus
dem 12. Jahrhundert zurückgeht, ist eine der Dienerfiguren aus der Commedia
dell’arte der Renaissance. Er ist in ein buntes Flickengewand aus
rautenförmigen Stoffteilen gekleidet und trägt eine Kappe mit Stoffhörnern
und/oder Hahnenfeder oder Fuchsschwanz, manchmal eine Halbmaske.
Sein Name lässt sich über italienisch (H)ellechin(n)o ("kleiner Teufel")
erklären.
Dante Alighieri erwähnt im 21. Gesang des Inferno seiner Göttlichen
Komödie einen Dämon namens Alichino (Eistreter in der deutschen
Übersetzung).
Die ursprüngliche französische Gestalt geht wahrscheinlich auf einen
uralten mythischen Luftgeist zurück, der mitsamt seinem Gefolge
(Herlekinsleute) ganz nach Art des auch hierzulande bekannten sagenhaften
wilden Jägers Menschen erschreckte.
Die dämonischen, teuflischen Züge vererbten sich auch an den derben
Spaßmacher und Possenreißer Harlekin, in Form der Hörnerkappe und der
schwarzen Halbmaske oder fratzenhaften Mimik.
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ich verbinde den narr unbedingt mit dem harlekin.
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Antwort 4 |
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Lux   Beiträge: 12 Registriert: 10/12/2008 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 12/12/2008 um 14:10 |
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Ebenfalls aus Wiki:
Als Narr (von Althochdeutsch Narro), aber auch als Tor (davon hergeleitet
töricht als Eigenschaft), wurde im Mittelalter ein Spaßmacher bezeichnet,
der für Unterhaltung und Belustigung sorgen sollte und dabei meist
auffällig gekleidet war. Als Tor oder Narr werden auch Personen bezeichnet,
die sich sehr unreif, dumm, tollpatschig, voreingenommen,
vorurteilsbehaftet und unwissend verhalten und die sich auf Basis ihrer
Unwissenheit als Gelehrte aufplustern, ohne ihre Unwissenheit zu erkennen,
weil sie denken, ihre Unwissenheit sei großes Wissen.
Außer Gebrauch gekommen ist die allgemeine Bedeutung eines „Narren“, der
„närrische“, verdrehte, einfältige Dinge tut, halb mutwillig, halb
wahnsinnig. Der Ausdruck wurde verunglimpfend gebraucht; allenfalls die
Bezeichnung „Närrchen“, für ein Kind oder einen Jugendlichen, drückte
gemischte Sympathie aus.
Um den mittelalterlichen Narren zu verstehen, ist ebenso eine andere
Bedeutung von Narr elementar. Als Narren werden in manchen Dialekten noch
heute verkümmerte Früchte benannt. Da Gott laut der Bibel den Menschen nach
seinem Ebenbild erschaffen hatte, wurden verkrüppelte Menschen als Narren
bezeichnet, da sie nicht dem Normbild Gottes entsprachen, worunter auch die
geistig Zurückgebliebenen zählten. Menschen, die Gott verleugneten wurden
als "natürliche Narren" spezifiziert, da sie dem damaligen Glauben nach
"innen hohl" waren, also keine eigene Seele hatten, ebenso wie eine
verkümmerte Frucht.
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Dieser letzte Aspekt, passt sehr gut nach Karte 20 = entweder geht die
Auferstehung zur Verkrüppelung und Verleugnung - oder zur Welt. (Die Null
wurde von vielen Tarotisten zwischen die 20 und 21 eingeordnet)
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Lux   Beiträge: 13 Registriert: 22/4/2008 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 12/12/2008 um 20:27 |
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Ich identifiziere mich selbst auch oft mit dem Narr.
Er stellt für mich persönlich ebenfalls die kindliche und spielerische
Betrachtung der Welt und die intiutive Ausrichtung des Bewusstseins da. Ich
assoziere den Narr des öfteren auch mit Chaos Theory. Welche auch besagt,
dass eine aufeinander folgende Kette von Ereignissen wieder im gesamten
Kontext einen Sinn ergibt. Wie ein Mosaik. Und den Narr halte ich durch
seine kindliche Kreativität und Detailverliebtheit für fähig dieses Mosaik
ohne viel logischen Aufwand erkennen und lesen zu können und dabei die
vielen einzelnen Aspekte spielerisch zu erfassen und auf einer, wie soll
ich es ausdrücken - chaotischen Welle - reitet. xD
Ich denke da immer an den Magier Rincewind, der im Prinzip nichts anderes
konnte, als einen Zauberspruch, der er durch einen Unfall in seinen Kopf
projetziert bekam.
Aber auch Rincewind besaß neben seiner Tollpatschigkeit einen noch irgendwo
klaren Verstand und hatte einige Lebensweisheiten parat. Er rettete sich
meistens durch glückliche Umstände und Zufälle (Chaos xD) vor dem
personifiziertem Tod!!!!
Das sah dann meistens aus, wie mehr Glück, als Verstand, oder er war
Meister darin, die Umstände zu erkennen und auf dieser "Welle" zu reiten
xD
Und übrigens: Tod? Da geht bei manchen im Kontext zum Tarot zum Beispiel
vielleicht ein Lichtlein auf xD
Für mich ist Rincewind ein sehr passendes Beispiel und eine gute
Umschreibung für den Narren :-D
____________________ Und die Moral von der Geschicht': Eine Moral, die gibt es nicht.
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Antwort 6 |
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Administrator   Beiträge: 1499 Registriert: 3/2/2006 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 13/12/2008 um 17:20 |
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DIE MEISTEN WOLLEN MICH ZU EINEM SCHACHSPIEL ÜBERREDEN; WENN SIE MICH
SEHEN. MANCHE DENKEN; DASS IHNEN EIN LICHT AUFGEHT; WENN SICH MICH SEHEN.
EIN LICHT; WELCHES IHNEN IM LEBEN NICHT AUFGING.
ICH HABE MICH NIE FÜR LICHTER ODER SOWAS INTERESSIERT. ES WIRD ABER GESAGT;
MEIN LICHT SEI; DASS ICH SEHR ZUVERLÄSSIG UND SEIT EWIGKEITEN MEINE ARBEIT
VERRICHTE.
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Lux   Beiträge: 13 Registriert: 22/4/2008 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 13/12/2008 um 22:55 |
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Da drängt sich mir eine närrische Frage auf
Wie lange hat diese Ewigkeit bis jetzt denn gedauert?
bzw. Was ist schon die Ewigkeit? xD
Die Frage ist wohl eher rethorisch zu betrachten, außer jemand kann sie
konkret beantworten. 
[Editiert am 14/12/2008 um 20:24 von Amergindearg]
____________________ Und die Moral von der Geschicht': Eine Moral, die gibt es nicht.
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Antwort 8 |
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Simulacrum  Beiträge: 27 Registriert: 23/3/2006 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 14/12/2008 um 10:04 |
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Sehr inspirierend, was hier alles mal geschrieben wurde, sollte vielleicht
mal die älteren Beiträge durchwühlen...
Den Wikipedia Artikel finde ich ist sehr aufschlussreich, irgendwo geht es
da noch mit Narrenattributen weiter, da kam mir der Gedanke der Narr
spaziert durch die große Arkana.
Ich finde das Bild des mittelalterlichen Narren passt sehr gut zur Karte
in vielerlei Hinsicht.
Der Narr hatte früher aber auch keine Zahl, er war unnummeriert und von
seinem Charakter her passt er auch eigentlich zwischen jede Karte, seltsam
finde ich nur dass er für manche auch die 22 hat (wegen der Zahl)... mir
wollte mal jemand erzählen die 0 dürfte man nicht als Zahl sehen sondern
als Symbol, aber was ist eine Zahl anderes als ein Symbol?
Lieben Gruß,
Iternia
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Antwort 9 |
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Gast 
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erstellt am: 14/12/2008 um 22:17 |
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*mal einwerf*
Die Null ist (auch) eine Darstellung des Uroborus, des Welteneis, oder
einer Schlange, die sich in den Schwanz beißt - schlicht, ein Kreis - ohne
Anfang und ohne Ende...
Erstaunlich finde ich immer wieder, daß man Menschen als "Narren" abtut,
die eine andere Weltsicht haben - so eben auch oft Leute, die mit Magie
umgehen - aber wie oft haben diese "Narren" mehr Ahnung von dem was sie
sagen? Und wie oft wird man später hören: Hätte ich doch auf xy = den
Narren gehört...
Frei nach den Beatles:
But the fool on the hill sees the sun going down
and the eyes in his head see the world spinning 'round...
By the way: Im Tarot habe ich sehr lange gebraucht, um zu verstehen und
auch anzunehmen, daß meine Person oft als Narr auftaucht. Kaum eine Legung
(für mich) ohne diese Karte...
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Lux   Beiträge: 12 Registriert: 10/12/2008 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 15/12/2008 um 09:37 |
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Was mir doch ein wenig fehlt, ist die Wahrnehmung dieses Arcanums in seinen
negativen Aspekten - Verworrenheit, Ausgestoßen sein (was früher durchaus
den Tod bedeutete), Falschheit, Unfähigkeit usw.
Die sich in den Schwanz beißende Schlange hat nicht nur diese wunderbaren
Aspekte (wie oben dargestellt) = als Mitgardschlange (zBsp) ist sie auch
begrenzend und verschlingende. (Mit der Kundalini Kraft umzugehen kann auch
in die Verwirrung führen)
Und die 0 = ist manchmal wirklich eine Null - eben nix.
nifl
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Lux   Beiträge: 13 Registriert: 22/4/2008 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 16/12/2008 um 17:21 |
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Klar hat der Narr hier und da auch seine Schattenseiten und des Öfteren ist
könnte er einen Charakter umschreiben, bei dem die Worte mehr heiße Luft
sind, als dass sie eine wirkliche Bedeutung fassen oder in die Tat
umgesetzt werden.
Ich verbinde einen Narr auch mit einem Zögern. Er muss nicht nur närrische
Entscheidungen treffen, denn es ist ja bekanntermaßen auch närrisch, wenn
man bei einer Entscheidung, wo man weiß, dass sie notwendig ist, zögert. So
zum Beispiel kann der Narr auch wirklich eine Null sein, wenn er sich
ständig nur seinen Launen und Gefühlen hingibt und wichtige Dinge im Leben
falsch entscheidet oder sich für garnichts entscheidet und nur einen leeren
und bedeutungslosen Weg geht.
Aber wir wissen ja wiederrum: Was für den einen bedeutungslos ist, ist für
den anderen der Inbegriff von eigener Intention. Eine sehr subjektive
Sache.
Deswegen glaube ich, dass zwischen den negativen und positiven
Eigenschaften des Narr's ein Zirkelschluss herrscht, wie das die sich
selbst in den Schwanz beißende Schlange schon andeutet.
Der Narr ist für mich weder negativ noch positiv sondern neutral bzw., wie
Nietzsche sagen würde "jenseits von Gut und Böse". Und die "0" steht für
mich hier im einzig logischen Zusammenhang auch für Neutralität,
Wertefreiheit oder manchmal eine Art Willenlosigkeit(dahindriften, sich
immer wandeln, immer das Wesen verändern, keinen eindeutigen Entschluss
treffen etc).
Hinter dieser Willenlosigkeit steckt für mich persönlich aber des öfteren
eine Art chaotische Weisheit. Und BAM, schon wieder ein Widerspruch in
sich. Und das genau ist der Narr... ^^
____________________ Und die Moral von der Geschicht': Eine Moral, die gibt es nicht.
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Antwort 12 |
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Administrator   Beiträge: 105 Registriert: 20/2/2006 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 28/12/2008 um 20:13 |
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hab gestern "batman" gesehen und ich assoziiere gerade "joker" in den
narren.
reicht es nicht in eine struktur ein wenig chaos zu bringen, um alles
konventionel angehäufte in den menschen zu vernichten?!
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Antwort 13 |
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Lux   Beiträge: 13 Registriert: 22/4/2008 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 29/12/2008 um 15:40 |
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Ich habe den Film auch schon gesehen und bin auch wirklich überzeugt, dass
der Joker in die Rolle passt.
Im Film wird irgendwann erwähnt, dass der Joker an Schizophrenie leidet.
Und im Falle des Jokers, wird dies mit Wahnsinn assoziert und der wiederum
mit Chaos.
Ich denke, jeder Mensch hat von Grund auf eine Neigung zum Wahnsinn, hier
zum Chaos. Hier gilt es nur eine Hemmschwelle zu überschreiten und die
fällt meistens mit den Werten, für die es sich gelohnt hat, zu leben. Wenn
man nichts mehr hat, was einem lieb oder heilig ist, dann erscheint es in
dem Moment auch so, als wäre nichts Anderes mehr wichtig. Also kann man
doch auch getrost damit spielen und dem eigenen Wahnsinn freien lauf
lassen.
Ich denke, der Joker hat eine Art Gleichgültigkeit zum Leben entwickelt und
sieht nur noch die humorvollen und komischen Dinge. Er fühlt sich in seiner
Rolle nicht wirklich immer als der Narr, sondern viel mehr doch schon als
erleuchtet. Er folgt keinem Muster, schmiedet keine Pläne usw...Und
trotzdem hat er im Endeffekt trotzdem sehr viel von dem erreicht, was er
wollte.
Das erinnert mich so ein Stückchen weit an die Chaos Theorie. Nichts lässt
sich exakt planen oder berechnen, aber wenn man mit den Dingen schwimmt und
im Falle des Jokers, sich mit oder von dem Wahnsinn bzw. Chaos treiben
lässt, dann ergeben die Dinge irgendwann Sinn und man hat genau oder fast
das erreicht, was man wollte. Dabei lassen sich halt eben bevorzugt die
destruktiven Ziele leichter erreichen, als konstruktive, aber auch das
liegt wieder im Auge des Betrachters.
Allem voran hat es der Joker im Film geschafft, die gesellschaftliche
Ordnung innerhalb eines Tages in ein Chaos zu verwandeln und die ganze
Stadt in Panik zu versetzen, was Ordnungskräfte über Jahre hinweg durch
Planung und strikte Umsetzung aufrecht erhalten und erschaffen wollten.
Dennoch hatten einige Menschen dann doch noch ihre ethischen
Moralvorstellungen behalten können und ihren Respekt vor dem Leben.
Womöglich auch nur, weil sie noch an irgendwas im Leben hingen.
____________________ Und die Moral von der Geschicht': Eine Moral, die gibt es nicht.
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Antwort 14 |
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